Dulles Kommentar zu "Enschedes Rache"...

Ob mit Hans Meyer dem Richtigen das Ruder übergeben worden ist, wird die Zukunft entscheiden - ob des ihm vorauseilenden Rufes, der "General" zu sein, mag zumindest die Entscheidung eine Richtige gewesen sein. Die vergangenen Spiele Revue passieren lassend, mag es den aufmerksamen Beobachter nicht entgangen sein, daß auch auf dem Bökelberg n o c h Fußball zu sehen ist, wenn - die richtigen elf Spieler auf dem Platz stehen. Borussia braucht weniger den Fußballehrer - wenn sich Herr Klinkert und Herr Frontzeck angesichts heraneilender Hannoveraner fragend ansehen und versuchen zu entscheiden, wer wohl als erster die Beine bewegt, hat das wohl mehr etwas mit "Beamtenmikado" als mit Profifußball zu tun - hier sollte Hans Meyer wohl den Hebel ansetzen, damit am Samstag gegen Aachen nicht wieder etwas zu sehen ist, daß einem (vergleichsweise schlecht bezahlten Angestellten) vermutlich zumindest eine Abmahnung ins Haus flattern läßt. Die Aufstellung der elf Spieler auf dem Platz sollte auch tatsächlich nach Leistung erfolgen und nicht auf Balkonen in der (war es die?) Gneisenaustraße entschieden werden - wer volltrunken auf Balkonen jammert "..der läßt mich ja nicht spielen.." sollte zumindest in der Lage sein, wenigstens e i n e n Paß über 5 Meter nicht dem Gegner in die Füße zu spielen.

Man sollte aber auch nicht nur den Blick auf die sportliche Talfahrt beschränken - man sollte sich eingestehen können, daß gerade diejenigen die das seinerzeit "marode und altbackene" Präsidium um Dr.Beyer und Helmut Grashoff in die Wüste geschickt haben, es in wenigen Jahren geschafft haben, die 30-jährige, solide Aufbauarbeit des "Minimalisten-Präsidiums" zu zerstören und dem Ruf des Vereines unsäglichen Schaden zuzufügen. Um den Bogen zum Anfang zu spannen - es mag in der Tradition Borussias liegen, daß mit Hans Meyer ein Mann gefunden wurde, der gleichfalls von einem Minimalistenverein kommt, übrigens eben jenem FC Twente Enschede, gegen den Borussia 1975 den ersten UEFA-Pokal nach Gladbach holte - man mag ihm wünschen, daß er dieser Tradition gerecht werden kann. Wünschen wir der Borussia, daß die Geschicke zukünftig von denjenigen geleitet werden, die noch mit Herz und Idealismus ans Werk gehen - so wie vor fast 40 Jahren der Weg vom Provinzklub zum Europäischen Spitzenklub geebnet wurde - und nicht von salbadernden Selbstdarstellern.

Zunächst mal heißt es: Daumen halten gegen Alemannia Aachen!

Michael Delvos (07.09.1999)

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