Das Buch des Monats Juli 2002:
Mondscheintarif Taschenbuch von
v. Kürthy, Ildiko |
Gelungene,
leichte Unterhaltung für zwei Stunden, die....
wie im Flug vergehen und einen - auch als Mann – manchmal völlig unvermittelt lauthals auflachen läßt! Die Kummer gewohnten Mitpendler machen sich mit überraschter Miene Sorgen um den Geisteszustand des Lesenden. Es wurde mir von meiner Lebensgefährtin empfohlen, die während der Inhalation des Werkes, stets die gelungenen und treffenden Formulierungen zum Besten gab. Es ist kurzweilig und schnoddrig-amüsant geschrieben, wobei ich im Detail nicht jede frauentypische Problematik (Problemzone Mann versus Problemzone Fuß! Warum wartet man debil auf ihre / seine Anrufe? Wann darf man nach dem sexuellen Erstkontakt anrufen?) nachvollziehen kann.
Grosse Kunst ist die Beschreibung des Zurechtmachens von Cora, das minutiös beschrieben - und der banale Aufstyle-Terror - manifest wird: Es endet mit „83 Haarnadeln auf dem Kopf und ungefähr 1,1 Promille im Blut“. Man sollte eine gute alte Zarah-Leander-Platte auflegen, während man das Warten auf den Anruf liest und „Ich steh’ im Regen – und warte – auf Dich, immer nur Dich“ hören.
Ein schönes, leichtes Sommerbuch; insbesondere die überraschende Wendung, drei Seiten vor Buchende erfreut und läßt einen zufrieden diesen Literatursnack aus der Hand legen.
Es trifft auch hier zu, was ich über Chladeks „Abstieg“ schrieb: Nicht nobelpreisverdächtig, aber es gibt deutlich schlechtere Bücher. Es muß nicht immer „Elementarteilchen“ sein – man braucht auch mal was zur Entspannung - auf temporeichen Erzählniveau. Und man kann schnell in die Bridget-Jones–Welt der Cora Hübsch einsteigen, ohne das es zu allymcbealesk wird....sagen mir zumindest die Frauen, die das Buch gelesen haben....
Heiko Schomberg, 12. Juli 2002
[www.heiko-schomberg.de/buchempfehlungen.htm]
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