Wenn`s um die Borussia geht, sind die Gladbacher
optimistisch. "Ich bin absolut vom Klassenerhalt überzeugt", erklärte Heiko
Schomberg gestern am "Heißen Draht". Der 30-jährige Unternehmensberater rief
eigens aus Marburg an, wohin es ihn studienhalber verschlagen hat, um seine Überzeugung
kund zu tun: "Der Kader hat die Qualität!"
Doch von nichts kommt nichts: "Es wäre schon ganz schön, wenn auch mal wieder ein
Heimspiel gewonnen würde." Zum Beispiel durch ein Kopfballtor des Abwehrspielers
Marcelo Pletsch. Aber da, so fürchtet Heiko Schomberg, sei dann doch wohl eher der Wunsch
Vater des Gedankens.
An der Spitze traut es der Wahl-Marburger am ehesten Daniel Felgenhauer zu, endlich mal
bei einer Standardsituation zu treffen. Und wenn es doch eng werden sollte? "Na klar,
St. Pauli und Energie Cottbus sind am Tabellenende die stärksten Gegner, aber auch die
Kölner werden sich berappeln." Doch an die Abstiegsplätze verschwendet Schomberg
nicht allzu viel Gedanken: "Ich bin überzeugt, die Tabelle spiegelt nicht den
Leistungsstand der Mannschaft wider."
Auch Günter Gerhards rechnet fest mit dem Klassenerhalt. Mehr noch: Der 55-jährige
Gladbacher traut der Borussia den zwölften, wenn nicht gar den zehnten Tabellenplatz zu.
Endlich müsse sich die Zweieinhalb-Millionen-Investition Felgenhauer auszahlen. Dagegen
erwartet er von dem 33-jährigen Kapitän Marcel Witeczek keine Großtaten mehr. "Mit
diesem Kapitän kann man nicht auf die Zukunft bauen", meint er und stärkt Trainer
Hans Meyer moralisch den Rücken: "Der muss sich durchsetzen." Im Mittelfeld
solle Meyer den Ivo Ulich spielen lassen, rät Günter Gerhards.
"Die werden es schaffen!" glaubt Gertrude Plum (55), auch im Namen ihres Sohnes
Michael (33) und ihres Gatten Peter (55). "Die haben jedes Heimspiel gesehen - so
viel Pech kann es kein zweites Mal geben." Unvergessen die Stimmung, als die Borussia
aufstieg: "Da haben wir uns in den Armen gelegen und uns gefreut - so soll es auch
bleiben!"