Leser über die Chancen der neuen Fohlen-Elf
Am Samstag startet Borussia das "Unternehmen Wiederaufstieg" / RP
Richtig gute Laune nach einem schönen Spie
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(RP). Noch zwei Tage bis Borussia in die neue Saison startet. Von Aufstiegsfieber ist in der Vitusstadt jedoch wenig zu spüren. Beim heißen Draht der RP zum Thema "Steigt Borussia auf?" riefen gerade mal vier treue Fans an, davon zwei aus Süddeutschland. Rührt die mangelnde Resonanz aus einer Verunsicherung der Fans über die Möglichkeiten ihrer Mannschaft?

"Der Aufstieg wird sehr schwer", meint Rainer Leweling aus Konstanz. Schließlich werde das Kunststück wohl gelingen, aber mit Nürnberg, Bielefeld, Hannover, Ulm und Saarbrücken habe Gladbach harte Konkurrenz. Ein Unentschieden zum Auftakt sei in Ordnung. Auch Heiko Schomberg rechnet mit der Erstklassigkeit im nächsten Jahr, befürchtet aber einen Einbruch zur Winterpause. "Die steigen niemals auf", zeigt sich Bernhard Schmitz dagegen pessimistisch. Die Mannschaft komme mit dem Aufstiegsdruck nicht klar.

"Marcel Ketelaer ist nicht zu ersetzten", gibt Kurt Bathke zu bedenken. Bernd Korzynietz sei allerdings ein hoffnungsvoller Nachwuchsspieler. Ob die Neuzugänge die Lücke schließen können, müsse sich erst zeigen. Eine Reihe von Vorbereitungsspielen hat Leweling besucht und ist von den Neu-Borussen Markus Osthoff und Berthil ter Avest begeistert. Die Einkaufspolitik des Vereins sei richtig: "Hans Meyer hat die Mannschaft in der Breite verstärkt und das ist gut so." Ein neuer Star bringe gar nichts, davon könne die Mannschaft nicht leben. Borussia müsse selber Stars herausbringen: "Berthil ter Avest hat das Zeug dazu."

Mit den neuen Spielern müsse Hans Meyer allerdings das Spielsystem umstellen bedauert Schomberg: "Das magische Dreieck Demo, Witeczek und Nielsen wird gesprengt." 4-4-2 sei das Format der Zukunft. Kurt Bathke befürchtet, dass Sturmspitze Arie van Lent nach der Umstellung nicht genügend Flanken von den Außenpositionen erhält. "Spielt die Mannschaft mit Leidenschaft, dann schafft sie die Umstellung", erklärt Leweling.

Dauerkarten-Rekord

Eine Forderung, die Borussias Fans schon längst erfüllen. Die Anhänger halten dem Club auch im zweiten Jahr der Unterklassigkeit die Treue. 8 600 verkaufte Dauerkarten, 100 mehr als im vergangenen Jahr, dokumentieren eine ungebrochene Zuneigung. "Die Fans sind ein ganz wichtiger Faktor bei dem Unternehmen Aufstieg", erklärt Schomberg. "Wo gibt`s sonst so tolle Anhänger in Deutschland?", ergänzt DauerkartenInhaber Bathke und hofft auf guten Fußball an den kommenden Wochenenden: "Ein schönes Spiel, und ich habe die ganze Woche gute Laune."

Von CLAUDIA DANNERS und DIRK GRUPE

http://www.rp-online.de/news/lokales/moenchengladbach/2000-0810/n130000000_22200.html