Extremistische
Netzseiten sollen verbannt werden
Zu diesen Coaches gehört Heiko Schomberg,
Doktorand aus Marburg. Er beschäftigt sich in seiner Doktorarbeit mit dem Thema
Rechtsextremistische Internetauftritte in der Bundesrepublik Deutschland und der
Republik Österreich. Schomberg sagte der OP: Das Internet
ist ein nicht zu kontrollierender Informationsmarktplatz, Tauschbörse und
Marketinginstrument und schafft automatisch ,Gegenöffentlichkeit. Aber Verbote
helfen wenig, es müssen einheitliche Regeln vereinbart werden. Interessierte
Jugendliche oder auch Schulen aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf können sich per E-Mail
unter info@heiko-schomberg.de an den Coach wenden. Rau nannte es bedrückend, welche Inhalte
von seriösen Internetanbietern weltweit verbreitet werden. Hier ist eine
freiwillige Selbstdisziplinierung notwendig. Die Zahl der vom Verfassungsschutz
erfassten rechtsextremen Internetangebote sei im Jahr 2000 sprunghaft von 330 auf rund 800
gestiegen. 1996 seien es erst 32 gewesen. Das ist eine ganz schlimme
Entwicklung, sagte Rau. Staat und Gesellschaft dürften nicht tatenlos zusehen.
Hass und Niedertracht dürfen wir nicht hinnehmen, gleich ob sie gedruckt, analog
oder digital verbreitet werden. Besonders für junge Menschen sei das
weltweite Datennetz zunehmend ein elementarer Bestandteil ihrer Erlebnis-, Gestaltungs-
und Informationswelt. Rau nannte es großartig, dass die Initiative
fairlink.de einen Verhaltenskodex für Toleranz im Internet erarbeiten will.
Ziel von fairlink kann es nicht sein, einen Verbotskatalog für irgendwelche Inhalte
zu erstellen. Der Versuch, durch Verbote und Zensur Rechtsextremismus und Intoleranz im
Internet zu begegnen, ist zwangsläufig zum Scheitern verurteilt, betonte Step
21- Geschäftsführerin Sonja Lahnstein. fairlink.de will den sensiblen
Umgang mit den verfügbaren Inhalten in den Vordergrund stellen. Das Internet ist eine Datenautobahn,
die keine Verkehrsschilder und keine Vorfahrtsregeln kennt, deshalb ist es wichtig, sich
dort verantwortungsbewusst zu bewegen, beschrieben die Jugendlichen Ilona, Julia und
Florian ihre Motivation. Originalquelle:
http://www.op-marburg.de/artikel.asp?Artikel=8018, Download vom 19.Januar 2001 |